QGIS Einführung und GIS-Grundlagen
Grundlagen von GIS und Einführung in QGIS, inklusive Datenarten und Installation. Für Einsteiger und Profis.
1. Verständnis von Geoinformationssystemen (GIS)
Was ist GIS und warum ist es wichtig?
Ein Geoinformationssystem (GIS) ist eine Technologie, die es ermöglicht, verschiedene Arten von Daten zu erstellen, zu verwalten, zu analysieren und auf Karten darzustellen, indem Informationen mit einem geografischen Ort verknüpft werden. Durch die Kombination von Standortdaten („wo“) mit Attributdaten („was“) bietet GIS eine leistungsstarke Grundlage für Kartierung und räumliche Analysen. GIS hilft dabei, Muster, Beziehungen und Kontexte zu erkennen, die in Rohdaten oft verborgen sind, und unterstützt so fundierte Entscheidungen und effiziente Verwaltung.
„Alles, was passiert, geschieht irgendwo. Zu wissen, ‚was‘ ‚wo‘ ist und ‚warum‘ es dort ist, ist für Entscheidungen von entscheidender Bedeutung. GIS ist die Technologie und Wissenschaft, die dabei hilft, solche Fragen zu beantworten und intelligente Entscheidungen auf Basis von Raum und Ort zu treffen.“
Kernkonzepte räumlicher Daten
GIS basiert auf räumlichen Daten, die Informationen über Lage und Form geografischer Objekte sowie deren Beziehungen untereinander darstellen. Räumliche Daten werden typischerweise in zwei Haupttypen unterteilt: Vektordaten (Punkte, Linien, Polygone) und Rasterdaten (Raster oder Pixel).
Einsatz von GIS in verschiedenen Branchen
GIS ist in nahezu allen Branchen fest verankert, darunter:
- Umweltschutz: Überwachung von Lebensräumen, Erosionskontrolle, Katastrophenvorhersage.
- Versorgungsunternehmen: Verwaltung von Netzen, Überwachung von Pipelines, Infrastrukturplanung.
- Infrastruktur: Kartierung von Straßen, Gebäuden und Versorgungseinrichtungen.
- Telekommunikation, Einzelhandel, Regierung, Landwirtschaft: Netzwerkoptimierung, Standortwahl, Stadtplanung, Ressourcenmanagement.
Entwicklung der GIS-Technologie
GIS hat sich von manueller Kartierung und Datenerfassung im 19. Jahrhundert zu modernen digitalen Plattformen entwickelt. Das erste kommerzielle GIS, ARC/INFO, wurde 1981 veröffentlicht und markierte den Übergang zur digitalen Datenverwaltung und -analyse. Seitdem haben sowohl proprietäre als auch Open-Source-Lösungen die GIS-Funktionalitäten erweitert und GIS einem breiteren Anwenderkreis zugänglich gemacht.
2. Einführung in QGIS
Was ist QGIS und seine Geschichte?
QGIS (früher Quantum GIS) ist ein kostenloses, quelloffenes Geoinformationssystem, das das Anzeigen, Bearbeiten und Analysieren von Geodaten auf Windows-, macOS- und Linux-Plattformen unterstützt. Das Projekt begann 2002 als einfacher Datenbetrachter und hat sich seitdem zu einer umfassenden GIS-Plattform entwickelt. Die Version 1.0 wurde 2009 veröffentlicht und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
Open Source vs. kommerzielle GIS-Software
Im Gegensatz zu kommerziellen GIS-Plattformen (wie ArcGIS) ist QGIS Open Source und somit frei herunterladbar, nutzbar und modifizierbar. Dies demokratisiert den Zugang zu fortschrittlichen Geotools und ermöglicht schnelle Innovationen durch die Community.
QGIS-Entwicklungsgemeinschaft und Support
QGIS wird von einer globalen Gemeinschaft freiwilliger Entwickler und Nutzer gepflegt, die regelmäßige Updates, Fehlerbehebungen und neue Funktionen bereitstellen. Die Community bietet zudem umfangreiche Dokumentationen, Tutorials, Foren und Mailinglisten für den Support.
Hauptvorteile von QGIS
- Kostenfrei: Keine Lizenzgebühren.
- Plattformübergreifend: Läuft auf Windows, macOS, Linux und mobilen Geräten.
- Erweiterbar: Unterstützt Plugins und Skripte für individuelle Funktionen.
- Breite Formatunterstützung: Fast alle Vektor- und Rasterformate werden unterstützt.
- Aktive Community: Lebendiges Support-Netzwerk und regelmäßige Updates.
- Benutzerfreundlich: Mehrsprachige Oberfläche und gute Dokumentation.
3. Erste Schritte mit QGIS
Systemanforderungen und Installationsprozess
QGIS läuft auch auf moderater Hardware und ist für Windows, macOS und Linux verfügbar. Standalone-Installer bündeln alle Komponenten und ermöglichen eine Offline-Installation.
Erster Blick auf die QGIS-Oberfläche
QGIS bietet eine intuitive grafische Benutzeroberfläche mit Menüs, Werkzeugleisten, einer Kartenanzeige, Layer-Panels und Statusleisten, die sowohl Anfängern als auch Experten eine einfache Bedienung ermöglichen.
Komponenten des Arbeitsbereichs verstehen
- Menüleiste: Zugriff auf alle Funktionen und Einstellungen.
- Werkzeugleisten: Schneller Zugriff auf häufig genutzte Werkzeuge (Zoom, Auswahl, Bearbeitung).
- Layer-Panel: Verwaltung von Datenebenen (Vektor, Raster etc.).
- Kartenanzeige: Hauptbereich zur Visualisierung von Karten und Daten.
- Statusleiste: Zeigt Koordinaten und Karteninformationen an.
Grundlegende Einstellungen und Präferenzen konfigurieren
Über das Einstellungsmenü können Benutzer:
- Sprache und Gebietsschema ändern
- UI-Themes und Symbolgrößen anpassen
- Standardschriftarten und Stile festlegen
- Projekteigenschaften (z.B. Koordinatenreferenzsystem) konfigurieren
4. Grundlegende GIS-Datentypen
Vektordaten erklärt (Punkte, Linien, Polygone)
Vektordaten repräsentieren reale Objekte mit geometrischen Formen:
- Punkte: Einzelne Positionen (z.B. Bäume, Brunnen)
- Linien: Lineare Objekte (z.B. Straßen, Flüsse)
- Polygone: Flächenobjekte (z.B. Seen, Grundstücke)
Jedes Vektorobjekt ist in einer Ebene gespeichert und kann Attributdaten besitzen.
Rasterdaten-Grundlagen
Rasterdaten bestehen aus Pixeln, wobei jeder Pixel einen Wert (z.B. Höhe, Temperatur, Satellitenbild) enthält. Raster eignet sich besonders für kontinuierliche Daten und komplexe Oberflächen.
Attributtabellen verstehen
Attributtabellen enthalten detaillierte Informationen zu den Objekten einer Ebene. Jede Zeile entspricht einem Objekt, jede Spalte einem Attribut (z.B. Name, Typ, Fläche). QGIS ermöglicht das Suchen, Sortieren, Filtern und Bearbeiten direkt in der Tabelle.
Gängige GIS-Dateiformate
Datentyp | Gängige Formate | Beschreibung |
---|---|---|
Vektor | Shapefile (.shp), GeoJSON (.geojson), KML/KMZ | Speichern geometrische Objekte und deren Attribute. Shapefile besteht aus mehreren Dateien. GeoJSON ist beliebt für Webmapping. |
Raster | GeoTIFF (.tif), JPEG, PNG, BMP | Speichern Rasterdaten, oft für Bilder und kontinuierliche Oberflächen. GeoTIFF enthält räumliche Referenzinformationen. |
QGIS unterstützt eine breite Palette an Formaten und ist somit sehr interoperabel.
Quellen
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